Ein Interesse für Slavistik zeigte seinerzeit schon der legendäre bayrische König Ludwig I. Wäre es nach ihm gegangen, hätte man an der Münchner Universität schon 1844 einen Lehrstuhl für Slavistik eingerichtet, um damit das klassische philologische Studienangebot zu erweitern. 1912 war es dann schließlich so weit: Mit der Einrichtung eines Lehrstuhls für Slavische Philologie in München wurde der Grundstein für das älteste slavistische Institut Süddeutschlands gelegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es aufgrund von herausragenden Forschungs- und Editionstätigkeiten zum größten Slavistik-Institut der Bundesrepublik und ist heute eine der wenigen integrierten Vollslavistik-Einrichtungen in Deutschland.
Im Sommersemester 1914 wurde an der LMU zum ersten Mal eine Einführung ins Ukrainische angeboten. Zu dieser Zeit sprach man zwar noch nicht von ‘Ukrainisch’, sondern von ‘Kleinrussisch’ bzw. ‘Ruthenisch’, doch ist das Slavische Institut an der LMU eines der wenigen in Deutschland, die die ukrainische Sprache, Literatur und Kultur von den ersten Tagen an in den Lehr- und Forschungsbereich einbezogen haben.